Bereits die fünfte Generation führt erfolgreich den Familienbetrieb. Am Stadtrand von Maribor, in Zrkovci, wird der Bauernhof heute bereits in der fünften Generation von der Familie Lemež erfolgreich geführt. Lea Lemež Bohak leitet den Betrieb gemeinsam mit ihrer Mutter Danica und ihrem Vater Ciril. Ein unverzichtbarer Teil des Teams sind auch ihr Ehemann Boštjan und ihr Bruder Boštjan. Gemeinsam halten sie rund 100 Rinder, von denen täglich bis zu 45 Kühe gemolken werden. Sie ergänzen sich bei der Arbeit und sorgen dafür, dass alle zentralen Abläufe auf dem Hof – von der Besamung bis zur Klauenpflege – fachgerecht und termingerecht durchgeführt werden.
Die Fleckvieh-Rasse, die sie von Anfang an züchten, ist nach wie vor das Fundament ihrer Herde.
„Die Rasse ist äußerst anpassungsfähig, gesund und widerstandsfähig, weshalb sie länger in der Herde bleiben kann. Zudem liefert sie hochwertige Milch und hat eine gute Fleischleistung – das ist für uns ein großer Vorteil“, erklärt Lea.
Obwohl es sich um eine Doppelnutzungsrasse handelt, liegt der Schwerpunkt auf der Milchproduktion, die jährlich rund 400.000 Kilogramm beträgt. Sie verarbeiten einen Teil der Milch auch in ihrer eigenen Käserei, in der sie verschiedene Milchprodukte wie Weichkäse, Topfen, Joghurt und Skyr herstellen. Die Vielseitigkeit der kombinierten Rasse bringt ihnen neben Milch auch hochwertige Bullenkälber, die gut wachsen und nach drei Wochen verkauft werden. Durch die Verbesserung körperlicher und produktionstechnischer Merkmale – insbesondere der Langlebigkeit – erreichen sie eine bessere Herdenverjüngung. So können sie mehr Jungtiere für die Zucht verkaufen und den Käufern alle wichtigen Daten zu Gesundheit und Produktivität zur Verfügung stellen – einschließlich der Ergebnisse bakteriologischer Untersuchungen.
Eine bakteriologische Analyse der gesamten Herde wird einmal jährlich durchgeführt. Zusätzlich werden im Laufe des Jahres alle Erstkalbinnen und Kühe vor dem Trockenstellen beprobt. Dies hilft ihnen, eine gesunde Herde und hochwertige Milch zu erhalten und anderen Landwirten geprüfte und qualitativ hochwertige Tiere zu verkaufen.
Im Jahr 2018 setzte sich der Hof ein klares Ziel: die Milchleistung zu steigern. Das Ergebnis war nicht das Produkt einer einzigen Veränderung, sondern das Ergebnis einer schrittweisen und abgestimmten Verbesserung in mehreren Bereichen. Die Milchleistung der Kühe hängt von der Genetik sowie zahlreichen Umweltfaktoren ab – besonders wichtig sind dabei die Fütterung, die Haltungsbedingungen im Stall und richtige Entscheidungen des Landwirts. Zuerst konzentrierten sie sich auf die Optimierung der Futterqualität und der Futterration. Durch die Einführung einer Wandfolie konnten sie die Verluste bei der Fermentation deutlich reduzieren und die Qualität der Silage verbessern.
Ein großer Fokus lag auch auf der Genetik, mit dem Ziel, die Linienreinheit zu erhöhen und die Eigenschaften der Fleckvieh-Rasse zu verbessern. Im Rahmen der Selektion und gezielten Besamung wurde der Anteil der Red Holstein-Gene in der Herde schrittweise reduziert und gleichzeitig der Anteil der Fleckvieh-Rasse erhöht. Heute sind sie dem Ziel, eine reinrassige Fleckvieh-Herde zu haben, sehr nahe – was ihnen bessere Produktionsmerkmale, Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit sichert. Mit dem Wunsch nach mehr Kontrolle über Prozesse wie Selektion und Tiergesundheit, begannen sie mit Eigenbesamung, und seit Kurzem führen sie auch die Klauenpflege selbstständig durch.
Auch die Haltungsbedingungen und Technologie im Stall wurden modernisiert: Die Belüftung wurde von herkömmlichen Ventilatoren auf ein Rohrbelüftungssystem umgestellt, und im Jahr 2023 wurde zusätzlich die robotergestützte Melktechnik eingeführt.
Auch wenn Verbesserungen in Genetik, Fütterung und Technik eine große Rolle spielten, betont die Familie Lemež, dass die Daten über die Herde der entscheidende Faktor für schnelle und richtige Entscheidungen sind. Bereits im Jahr 2020 begannen sie, sich für digitale Lösungen zur Überwachung einzelner Kühe und der gesamten Herde zu interessieren. Anfangs war ihre Hauptmotivation die effiziente Erkennung von Brunst, doch sie stellten schnell fest, dass auch die Überwachung des Wiederkauens entscheidend ist, da es einen starken Einfluss auf die Milchleistung, Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere hat. Nach Prüfung verschiedener Optionen entschieden sie sich im Frühjahr dieses Jahres für die smarten Halsbänder von MooHero.
Das System hilft nicht nur bei der Erkennung der Brunst, sondern auch bei der Früherkennung von Krankheiten anhand eines Rückgangs der Wiederkauaktivität. Es ermöglicht auch das Monitoring der Genesung nach Erkrankungen, das Erkennen bevorstehender Geburten und die Überwachung des Gesundheitszustands der Tiere. Zudem verwalten sie in der App die Reproduktionsdaten und tragen auch Besamungen ein, die dann automatisch an CPZ Govedo gemeldet werden – was die Verwaltung erheblich vereinfacht und Doppelarbeit vermeidet.
„Am besten gefällt uns, dass MooHero die Kühe rund um die Uhr für uns überwacht“, sagt Lea.
Die digitale Lösung MooHero basiert auf der Erkennung von Verhaltens- und physiologischen Veränderungen bei Einzeltieren. Mithilfe von Sensoren und Algorithmen erkennt das System automatisch Abweichungen und warnt den Landwirt rechtzeitig – oft noch bevor dieser selbst etwas bemerkt. Das bedeutet höhere Genauigkeit, weniger Abhängigkeit vom menschlichen Faktor und schnelleres Handeln, was sich direkt auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Herde sowie auf die wirtschaftlichen Ergebnisse des Betriebs auswirkt.
Obwohl auch Kameras installiert sind, verlassen sie sich vor allem auf Daten und Diagramme aus dem System, die sie mit den Ergebnissen des Melkroboters vergleichen. So erhalten sie ein umfassendes Bild, das als Grundlage für schnelles und effektives Handeln dient. Mit einer Kombination aus langjähriger Erfahrung, moderner Technologie und präziser Datenerfassung ist der Hof Lemež ein Beweis dafür, dass man mit Ausdauer und durchdachten Schritten eine außergewöhnliche Milchleistung erzielen, die Tiergesundheit und das Wohlbefinden steigern und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit des Betriebs verbessern kann.